Reviews zur 7″:
Moloko+:
Machen wir es genauso kurz und kompromisslos wie MOFABANDE, die hier zwölf Songs auf sieben Inch pferchen: 80er US-HC im knackenden Fliegersirenensound und Brachialtempo; zuweilen deutsch, zuweilen englisch besungen – kein verkopfter Schlaubergerpunk (Rachut-Klons fuck off!), sondern eine phrasenbefreite Zahnsteinbehandlung.
Melodien bleiben dabei keineswegs auf der Strecke, Punk ist in allen Belangen Mutter des Gedankens, die Vocals haben Wiedererkennungswert (imagine: Clif Hangar vs. Dave Dictor), die Aufnahme ist passenderweise etwas anget(h)rasht – Referenzpunkte: Skandinavien KBD, CIRCLE JERKS, THE FREEZE und das Bonner Arbeitsamt. Bloodstains over NRW! Veröffentlich wurde die ganze Chose auf dem eigenen Label namens Schurzen Records (haha!), aufgenommen bei Unterschichten Records in Münster und der Qualität hört man an, dass die Leute hier weitesgehend schon seit 2004 zusammen an diesem Sound schustern – das klingt durchweg rund.
Auch wenn der Rezensent recht wenig Bezugspunkte zu diesem Sound hat, lädt dies ausnahmsweise nicht zu Genörgel ein, sondern zum Prädikat: coole Scheibe! Empfehlung für Fans von ABFUKK, PRESS GANG, AFFENMESSERKAMPF. „Don’t talk to the Hitlerkids!“
Matti

Ramtatta:
Das verdammte Loch ist zu klein. Von der 7″. Sie passt erst nach mehrmaligem Hin und Her auf den Plattenteller. Glück gehabt. Denn die Bonner Band ist eine verdammte Granate. Wie konnte ich seit 2004 nix von denen hören? Also, so gar nix? Doch von Anfang an.
Gleich nach dem Auspacken die erste Überraschung. 12 Lieder auf einer 7″? Das kann nur gut werden. Das schreit nach brutaler Geschwindigkeit. Und nachdem die anfänglicher Schwierigkeiten beim Auflegen überwunden waren, knallt einem der erste Song kurz und knapp um die Ohren. Die Message ist klar. Wenn ich so nachdenke, mehr Worte wären zu viel gesagt. Also: in 8 (JA, acht) Sekunden alles gesagt zum Thema, nicht schlecht. Und dem Lied hört man musikalisch so herrlich die 80er an. Dann wechselt die Sprache ins Englische und auch das Tempo wird zugunsten der Melodie etwas zurückgenommen. Auch hier gilt: in der Kürze liegt die Würze (vor allem textlich). Überhaupt: das längste Lied der A-Seite geht knapp über eine Minute. Kurzum: ich muss die alte Phrase bemühen: nur Hits, kein Ausfall. Ein wahnsinnig gute Single. Ich will auch kein Lied hervorheben, die sind alle zu gut. Das Ding ist abwechslungsreich mit geilen Melodien und abwechselnd englisch-deutschem Gesang. 80er Hardcore muss Pate gestanden haben, Punk ist ebenfalls in direkter Linie verwandt. Der Gesang hat Rotz und Schmackes. Die B-Seite fällt nie ab. ich komme aus dem Schwärmen nicht raus. Bitte mehr davon. Unbedingt ein Album (wenn ich die Songs mal hochrechne, müssten da ja um die 30 Songs rauf – bitte gern). Mit einem denkwürdigen Zitat aus dem fünften Lied, schließe ich hier mal ab: „Punk hat uns verführt und HC nahm uns die Träume weg.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer: das Ding ist auf 500 Stück limitiert und kommt mit Downloadcode. Es kann nur eines geben: Kaufen!! (Und nach ein paarmal umdrehen hat sich auch das Problem mit dem kleinen Loch erledigt, na also!)


Juni 2012 Tapesampler:

„Kürze ist die Schwester des Talents“ (Aldi Punk/Ostrol B Tapes)

Darauf vertreten mit „Abgekapselt (Demo Version)“
Review des Samplers